Ich habe das Fell losgelassen, doch das Fell lässt mich nicht los.

Persisches Sprichwort:
„Ich habe das Fell losgelassen, doch das Fell lässt mich nicht los.“

Die Geschichte hinter dem Sprichwort:
In den Tagen des alten Persiens standen einst zwei Bauern am Ufer eines reißenden Flusses, dessen tosende Wellen nach einem schweren Sturm an Kraft gewonnen hatten. Plötzlich erblickten sie, wie etwas Großes und Dunkles auf den Wogen trieb. Es sah aus wie das Fell eines prächtigen Bären.

Einer der Bauern rief begeistert: „Das ist ein wertvolles Bärenfell! Ich werde es mir holen und teuer verkaufen!“ Trotz der eindringlichen Warnungen seines Gefährten sprang er in den gefährlichen Strom, schwamm entschlossen zu dem vermeintlichen Schatz und griff mit beiden Händen danach.

Doch kaum hatte er das „Fell“ ergriffen, erkannte er die grausige Wahrheit: Es war kein totes Fell, sondern ein lebender Bär, der selbst von der Strömung mitgerissen wurde. In seiner Todesangst klammerte sich das Tier verzweifelt an den Bauern.

Der Mann geriet in Panik und schrie nach Hilfe. Vom Ufer aus rief der zweite Bauer: „Lass das Fell los und schwimm ans Ufer!“ Doch der erste Bauer antwortete verzweifelt: „Ich habe das Fell losgelassen, doch das Fell lässt mich nicht los!

So wurde dieses tragikomische Ereignis zu einem Sinnbild für Situationen, in denen man sich aus einer misslichen Lage befreien will, nur um festzustellen, dass die Lage selbst einen nicht loslässt.