Die tatsächliche Schäden für die Republik Österreich sind 1. weit höher und 2. laufend und 3. vielfältig/multidimensional

Karl Heinz Grasser muss ins Gefängnis

UPDATE 2025-04-01: die richtige Anzahl der verkauften Wohnungen beträgt 62000 Wohnungen und nicht 60000.
Seit Jahren habe ich stets betont, dass Mr. Unschuldsvermutung (KHG) von Black Stone (eine Tochtergesellschaft des Black Rocks) niemals im Stich gelassen wird und sollte er tatsächlich verurteilt werden, so erwartete ich, dass dies medienwirksam inszeniert wird. Ich stellte mir auch vor, dass er eine schwarze Digital-Armbanduhr aus den 1980er-Jahren, möglicherweise von Seiko oder Casio, am Bein medienwirksam vor tausende Kameras gebunden bekommt und seine Haftstrafe für wenige Monate zu Hause absitzen darf, mit der Einschränkung, sich nur in einem Radius von maximal 5.000 Kilometern bewegen zu dürfen.

Und siehe da, gestern Abend wurde diese „frohe Botschaft“ durch verschiedene Personen über unterschiedliche Kanäle verbreitet, noch bevor sie in der ORF-ZIB1 vermeldet wurde. Seine Haftstrafe wurde von acht Jahren auf vier Jahre HALBIERT. Zudem wird er voraussichtlich nur zwölf Monate absitzen müssen und kann bei guter Führung früher einen Antrag auf die sogenannte „Fußfessel“ stellen – in Wirklichkeit eine Casio- oder Seiko-Armbanduhr aus den 1980er-Jahren. So kann er seine „Haftstrafe“ bequem zu Hause bei Champagner und Kaviar verbringen.

Die tatsächlichen Schäden für die Republik Österreich – und damit für uns alle als Mieter, Steuerzahler und Wähler – sind vielfältig und erheblich höher als die oft genannten Beträge in Millionenhöhe. Dies möchte ich im Folgenden näher erläutern:

Ein paar Zahlen und Fakten:

  • 60.000 62.000 Wohnungen im Besitz der Republik Österreich wurden im Jahr 2004 für 961.000.000 € an Immofinanz verkauft.
  • 50 % der vermieteten Wohnungen in Österreich haben eine durchschnittliche Fläche von ca. 70 m².
  • Die Höhe der Netto-Miete für diese 50 % mit einer durchschnittlichen Fläche von 70 m² betrug ca. 521 €/Monat. Zur Zeit (2025) ist es 619€/Monat. Ich habe den Betrag hier auf 500 €/Monat abgerundet.
  • Ein Jahr hat 12 Monate.
  • Seit 2004 sind nun (2025) 20 Jahre vergangen.
  • Die Regierung muss bzw. möchte mindestens 6 Milliarden € sparen. Seit ein paar Tagen heißt es, dass es eher 12 Milliarden € sein werden.
  • In der ORF-ZIB1 wurden und werden die zu hohen Mietpreise in den Ballungszentren, aber auch am Land, täglich thematisiert.

I. Einnahmen der Republik pro verkaufte Wohnung = 961.000.000€ ÷ 62.000 Stk. ≈ 15.500€/Stk. -> ∥15000∥€/Stk.
Wo in Wien oder am Land kann man sich eine Wohnung um nur 15000€ kaufen? Nicht einmal einen Parkplatz verkauft man um 15000€! Für diesen Betrag wird man in Wien nicht einmal angespuckt!

II. Monatlich entgangene Mieten, welche die Republik (= die Steuerzahler*innen) nicht bekommen hat (= muss irgendwie von wo anders holen): 62.000 × 500€ = 31.000.000€/Monat

III. Jährlich entgangene Mieten (wie oben) pro Jahr: 30.000.000€/Monat × 12 Monate = 372.000.000€/Jahr

IV. Die gesamt entgangene Mieten in diese 20 Jahren: 372.000.000€/Jahr × 20 Jahre = 7.440.000.000€

Hab ich schon erwähnt, dass die Rep. Ö. mind. 6 Milliarden sparen muss/will?

V. Nun hat die Sache eine weitere Dimension: die Stabilisierung der Mietpreise durch Menge der Angebot: Je weniger/seltener ein Angebot, desto höher der Preis (vergleiche Diamant- mit Schotter-Preis pro Gewichteinheit!). Durch das Fehlen jene 62.000 Wohnungen, die vom Staat günstiger als Privatwohnungen vermietet wurden, wurden die Mietpreise stärker stabilisiert als jetzt wo diese 62.000 Wohnungen ebenfalls privat vermietet werden.

VI. Eine andere Dimension ist die teilweise Kompensation bzw. Glättung der Mieter-Diskriminierung:
Wer schon mal nach eine Wohnung gesucht hat, kennt die Vermieter-Formular mit Zig persönliche Fragen über den Familienstand, Beruf, die Höhe des Gehalts, Anzahl der Kinder, Haustiere, Raucher, Musiker, Staatsbürgerschaft,… usw. usf.

Die Familien, sowie jene mit Kleinkindern (bis zwei Jahre alt) oder Haustiere aber auch Arbeiter mit geringerem Einkommen könnten sich vom Staat etwas günstiger eine dieser 62.000 Wohnungen leisten. Jetzt dürfen 62.000 Familien mit Kleinkindern und Haustier(e) lange suchen und nichts finden. Genauso jene Lehrlinge und Arbeiter die nicht MINT oder Automatisierung studiert haben oder Manager-Gehälter bekommen. Die müssen nun seit 2004 alle sehr lange suchen und nichts finden!

VII. Das Ganze (I. bis VI.) dauert noch an und hört erst auf, wenn diese Wohnungen oder uns die Menschheit nicht mehr gibt. Die Schäden sind eben fortlaufend.

62.000 Familien können weniger Geld zur Seite legen (für Eigenheim, Auto, Pension, Urlaub).

62.000 Personen oder Paare mit Haustier(e) müssen viel länger suchen und ebenfalls höhere Mieten zahlen (= weniger Geld für Eigenheim, Auto, … wie oben!)

62.000 Personen oder Familien sind weniger glücklich oder öfters grantig oder haben Minus am Konto. Diese haben viel Später eine Anzahlung für ein Wohnbau-Kredit oder überhaupt nicht mehr.

Usw. usf.
Diese Schäden sind wie ein Krebsgeschwür, die sich ständig in der Gesellschaft tiefer und weiter ausbereitet. Die immaterielle Schäden der Gesellschaft, welche teilweise oben erwähnt wurden, die kann man gar nicht in Zahlen ausdrucken.