UI-/UX-Extension mit Papier und Klebeband

In meinen früheren Beiträgen habe ich bereits Beispiele präsentiert – wie in „Wenn Software starr statt flexibel ist“ und „Der Mensch als Randnotiz“ –, die eindrucksvoll zeigen, wie der Designmangel von Hardware oder Software vor Ort improvisiert korrigiert wurde. Oft kamen dabei einfache Mittel wie Papier, Klebeband oder Buntstifte zum Einsatz, um unzureichende Funktionen zu kompensieren oder die Nutzung zu erleichtern.

In diesem Fall scheint die Bezeichnung einer Schaltfläche so unklar gewählt zu sein, dass sie die Kunden zunächst zum Nachdenken und schließlich direkt zum Schalter führte, um dort Fragen zu stellen oder Hilfe zu erhalten. Ironischerweise wurden diese Automaten eigentlich eingeführt, um das Personal zu entlasten.

Wie ich bereits auf der Seite User Experience (UX) unter dem Abschnitt „Grundprinzip von UX: Eliminierung der Fragezeichen“ erläutert habe, sollte ein Benutzer niemals rätseln müssen, welche Funktion eine Schaltfläche hat oder wohin ein Klick ihn führt. Weiter unten findet sich eine Liste mit negativen Beispielen unter dem Titel Beispiele für Dinge, die den User zum Nachdenken zwingen.

Navigationsstrategien für den Erfolg: Von Autobahnstau zu Badestränden – Irrwege frühzeitig erkennen, bevor sie richtig kostspielig werden

Fehlentscheidungen und Entwicklungsfehler in einem Unternehmen oder Projekt lassen sich metaphorisch mit dem Verpassen einer Autobahnabfahrt oder dem falschen Abbiegen in einer unbekannten Großstadt vergleichen.

Frühzeitige Erkennung und konsequentes Handeln bei Fehlern, Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen in Konzepten, Produkten, Projekten oder sogar bei der Unternehmensexpansion führen zu geringeren Kosten und einem reduzierten Zeitaufwand für die erforderliche Korrektur.

Wenn man stur weiterfährt und dabei alle Warnsignale herunterspielt und ignoriert, sollte man sich nicht verwundern, wenn man mitten in der Nacht mit leerem Tank an einem abgelegenen Ort ohne zivilisatorische Einrichtungen und Mobilfunkempfang feststeckt.

Die unnötig verstrichene Fahrzeit, der verpasste Sonnenschein und die Kosten für den verschwendeten Kraftstoff hätten stattdessen an einem malerischen Badestrand genossen werden können, hätte man sich lediglich die Zeit genommen, kurz anzuhalten und einen Ortskundigen nach dem Weg zu fragen.

Es mag möglich sein, die exponentiell steigenden Kosten im Verhältnis zur vergangenen Zeit zu bewältigen, JEDOCH…

  1. Kann die Komplexität dieser Herausforderungen ebenso erfolgreich gemeistert werden?
  2. Müssen die Modernisierung des Unternehmens und die Innovation der Produkte aufgeschoben werden?
  3. Ruhen die Mitbewerber in Mitleid oder machen sie weiterhin Fortschritte?